Schulsystem Malawi

Trotz der achtjährigen Schulpflicht ist die Ausbildungsqualität katastrophal, da der Staat zu wenig in das Schulwesen investiert. Zu wenige Lehrer:innen haben eine gute Ausbildung erhalten, die Bezahlung ist schlecht (weniger als 100€/Monat), weshalb auch zu wenige und vor allem talentierte Menschen Lehrer:innen werden. Wegen der steigenden Geburtenraten kommen auf eine:n Lehrer:in immer mehr Schüler:innen (2001: ein:e Lehrer:in auf ca. 40 Schüler:innen, heute mehr als 60 Schüler:innen). Klassen mit 100 und mehr Schüler:innen sind keine Seltenheit. Es gibt zu wenig Schulbücher und andere Arbeitsmittel, so dass sich mehrere Schüler:innen oft ein Buch teilen müssen. Sprachliche Probleme senken zusätzlich das Niveau. Neben der offiziellen Amtssprache (Englisch), die im Unterricht gesprochen werden soll, dominiert die jeweilige Stammessprache. In Malawi gibt es mindestens 10 verschiedene Stammessprachen; Chichewa ist die am meisten verbreitete. Je nach Ethnie wird aber auch Lomwe, Tumbuku, Chiyao oder Chitonga gesprochen. Manche Schüler:innen müssen also sowohl Englisch als auch Chichewa erst einmal lernen, ehe sie dem Unterricht angemessen folgen können.

Diese Probleme sind am größten für die Landbevölkerung (weit über 80% der Malawier:innen). Auch wenn die meisten Familien sich der Wichtigkeit einer Schulbildung bewusst sind ist, erlangen die wenigsten Kinder einen Schulabschluss. Dazu kommen Unterrichtsausfälle durch Lehrermangel, durch Lehrerfortbildungen oder, weil die großen Klassen halbiert und auf Vor- bzw. Nachmittagsunterricht verteilt werden müssen. Außerdem behindern die oft langen Schulwege und die Notwendigkeit, auf den Feldern mithelfen zu müssen, Schwangerschaften von Teenagern und Krankheiten (AIDS, Malaria, Tuberkulose, Durchfallerkrankheiten und viele andere) die schulischen Fortschritte. Schulabbrüche sind deshalb Normalität.

Warum Sekundarschulen unterstützen?

Die Bedingungen in den öffentlichen Sekundärschulen sind katastrophal: Es fehlt an allem, manchmal selbst an Schulgebäuden. Die Schulen müssen die meisten Ausgaben selbst tragen, denn von der Regierung werden sie nur äußerst dürftig unterstützt. Zusätzlich scheinen internationale Geber sich zumeist eher für die Grundschulen zu interessieren, die meisten Sekundarschulen sind auf sich selbst gestellt. Die besser ausgestatteten Privatschulen befinden sich meistens in der Stadt und sind für die einfache Landbevölkerung unerschwinglich.

 

Die – für malawische Verhältnisse – hohen bis unbezahlbaren Schulgebühren von ca. 240 € pro Jahr halten sehr viele Schüler:innen von dem Besuch einer Sekundarschule fern. Wir versuchen, Jugendlichen höhere Bildung durch unsere Patenschaften zu ermöglichen. Werden auch Sie Pat:in und unterstützen Sie einen malawischen Jugendlichen!